2002 Thilo Frank
Kulturpreisträger 2002
Thilo Frank
*1963
Bezirkskantor
„Für herausragende Leistungen als Chorleiter, Organist, Komponist und Dirigent sowie für das Engagement für das Musikleben in der Stadt erhält Bezirkskantor Thilo Frank im Jahr 2002 den Kulturpreis“ (Auszug aus der Laudatio).
Thilo Frank stammt aus Lörrach. In Stuttgart studierte er an der staatlichen Hochschule für Musikund Darstellende Kunst Kirchenmusik (A-Examen) und Musikerziehung mit Hauptfach Klavier.
Orgelmeisterkurse führten ihn u.a. zu Marie-Claire Alain, Daniel Roth, Luigi Tagliavini, Ton Koopman, Michael Radulescu, Montserrat Torrent, Wolfgang Seifen. Chorleitungskurse und Ensemblearbeit führten ihn zu Martin Behrmann (Berlin), Helmuth Franz (Hamburg), Manfred Schreier (Stuttgart; Zeitgenössische Musik) sowie zum DADA-Ensemble ExVoCo (Dr. Ewald Liska, Prof. Hanna Aurbacher, Theophil Maier, Urs Liska).
Seine chorpädagogische Arbeit ergänzte er als Lehrer für musikalische Früherziehung auf der Grundlage der Lerntheorie von Edwin Gordon. Darüber hinaus qualifizierte Herr Frank sich bei der Yamaha Music Education School zum Lehrer für den “Junior Music Course” sowie für das Landesförderprogramm des Landes Baden-Württemberg „Singen-Bewegen-Sprechen“ (ARGE SBS).
Als freier Mitarbeiter arbeitete er sowohl an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, als auch bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und bei dem Südwestrundfunk.
1998 trat Thilo Frank die Nachfolge von Fritz Leimenstoll als evangelischer Bezirkskantor an. Er setzte neue Akzente indem er die Tradition der großen Aufführungen zu wichtigen kirchlichen Anlässen mit seltener gehörten Werke und neuen Umsetzungsideen realisierte. So kombinierte Thilo Frank Jazz mit Orgelspiel und initiierte die „informellen Gottesdienste“, die alte und neue Musik vereinen. Der Bezirkskantor gründete die musikalische Partnerschaft mit dem elsässischen „Centre Culturelle de Thann“.
Als Organist und Kantor an der Lutherkirche in Fellbach (2003 bis Oktober 2021) kreierte er u.a. ein neues digitales Musikformat, entwickelte die Konzeption einer 2017 eingeweihten neuen Orgel im süddeutsch barocken Stil mit Übergang in das frühe 19. Jahrhundert mit dem Alleinstellungsmerkmal der dynamisch zu steuernden Physharmonika (Orgelbau-Firma Lenter GmbH) und gründete die Internationalen Orgeltage Fellbach.
Seit Oktober 2020 arbeitet Thilo Frank in nebenamtlicher Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik in Würzburg. Vom November 2021 bis Dezember 2025 arbeitet er am gleichen Institut als Koordinator im Bereich 'Innovation in der Hochschullehre' im Drittmittelprojekt Digitalisierung, Vermittlung und Vernetzung in der Lehre der internationalen Orgelkunst (DVVLIO).
In diesem Projekt organisierte Thilo Frank in Emmendingen die Dokumentation der historischen H. Voit & Söhne-Orgel in der Simultankirche im Zentrum der Psychiatrie Emmendingen (Link: https://www.innovation-orgellehre.digital/1914-emmendingen) und realisierte am gleichen Ort die Projekt-Idee „Orgel der Zukunft – Die dislozierte Orgel“ (Konzeption und Ausführung der dislozierten Orgel: OBM Hans Reuschel – Waldkirch, Mitwirkende: u.a. Hans Reuschel, Pfr. i. R. Volker Lang, Prof. Dr. h.c. Christoph Bossert; Link: https://www.innovation-orgellehre.digital/dislozierte-orgel-1 und https://www.innovationorgellehre.digital/dislozierte-orgel-2).
