1994 Herbert Burkhardt
Kulturpreisträger 1994
Herbert Burkhardt
*1935 in Emmendingen
Heimatkundler
Der Kulturpreisträger von 1994 ist der erste „Heimatkundler“, wie er sich selbst nennt, sowie Heimatschriftsteller, der diese Auszeichnung erhält. Nach der Schule und Ausbildung zum Industriekaufmann in der Emmendinger Metallindustrie kam er zur Papierfabrik Sonntag, wo er bald zum Prokuristen ernannt wurde. Nach der Auflösung dieses Betriebes wirkte er als Mehrfach-Prokurist im Firmenverband des Freiburger Herder-Verlages, wo er bis zu seiner Pensionierung tätig war.
Über 20 Jahre trug er nebenberuflich die technische und kaufmännische Verantwortung für den Mühlbach von Kollmarsreute bis Riegel.1965 begann Herbert Burkhardt, Gedichte und Prosa in Emmendinger Mundart zu schreiben und entdeckte bei seinen Recherchen die in Emmendingen geborene Schriftstellerin Harriet Straub wieder. Mit dem Kulturpreis würdigt die Stadt seine unermüdliche Arbeit auf dem Gebiet der Emmendinger Mundart und der Geschichtsforschung des Hachberger Landes sowie sein Engagement für das Windenreuter Jubiläum im Jahr 1994.
Herbert Burkhardt war über 25 Jahre Mitautor des „Emmendinger Heimatkalenders“, verfasste mehrere Schriften und Bücher, die dem Erhalt des Heimatdialektes dienen, unter anderem „D alt Märktscheese vrzellt“ (1978 Silberdistel-Reihe), „I will Dr ebbis sage...“ (1985) sowie die Orts-Chronik Windenreute (1994), die er anlässlich der 900-Jahr-Feier seines Wohnortes erstellte. Einzelbeiträge sind unter anderem in der „Badischen Zeitung“ und im „Wingeridder Heimatkalender“ erschienen.
Neben Vorträgen und Lesungen ist auch sein Wirken als Autor zu erwähnen. So schuf er das „Historische Stadtspiel Herbolzheim“ (1989), war Mitautor des „Emmendinger Milleniumspiels“ (1999/2000), schrieb in „s Eige zeige“, in der „Emmendinger Chronik“ (Jahreshefte), in der Festschrift zum Jubiläum „100 Jahre Vereinigung Emmendingen-Niederemmendingen“, war Mitautor des „Tennenbacher Klosterbesitz“ (2004) und Mitbegründer der „Hachberg-Bibliothek“, deren Mitgliederzeitschrift „Hachberg-Mosaik“ er mit Beiträgen bzw. Forschungsergebnissen laufend beliefert.
Das obige Bild zeigt den Kulturpreisträger inmitten seiner Egoutteur-Sammlung zur Herstellung von in Emmendingen produzierten Wasserzeichenpapieren, darunter auch für Banknoten.
Übrigens: Durch seine Bemühungen beim Duden-Verlag konnte vor wenigen Jahren der Fachbegriff „Notaphilie“ (Banknotenkunde) in den Fremdwörter-Duden aufgenommen werden.
Foto: Peter Burkhardt