2013 Bernd Kellner
Kulturpreisträger 2013
Bernd Kellner
*1932
Kunstlehrer a.D. und Zeichner
Geb. 1932 in Karlsruhe, lautet sein Taufname Bernhard Götz. Großbürgerliches Elternhaus. Kriegsbedingte Umsiedelung nach Emmendingen, wo das Stadtkind Landarbeit lernt. Kritikfähigkeit des 11jährigen: die Napola wird abgelehnt.
Nach dem Krieg: Gründung des Stammes „Markgraf Karl II" in der Christlichen Pfadfinderschaft (CP, später VCP), Sippenführer; evangelische Jugendarbeit.
1951 Aufbau der Schülerselbstverwaltung (SSV) und erster Schülersprecher am Gymnasium. 1952 Abitur. Im ersten Semester in Freiburg wichtige Begegnungen mit drei Lehrerpersönlichkeiten: Rudolf Dischinger in der Zeichenklasse der Kunstakademie, Woldemar Gerschler, dem der Mittelstreckler gefällt, und Martin Heidegger, in der Vorlesung „Was heißt Denken?".
1952/53 Fullbrightstipendium in USA, in Greencastle/Indiana, De Pauw University.
Danach in Karlsruhe an der Kunstakademie in der Zeichenklasse Hubbuch,
1956 Staatsexamen für das höhere Lehramt. Interimszeit: Werkstudent, Jazzkeller.
„Katakombe" im „Engel", Reisen. 1959-84 Mitarbeiter bei den alljährlichen „Musischen Wochen" der CP/VCP. 1961-63 Assistent am „Lehrstuhl für Zeichnen und Plastik" an der TH Darmstadt. 1963-92 im südbadischen Schuldienst angestellter Kunsterzieher an Gymnasien in Freiburg, Donaueschingen, Waldkirch und seit 1972 in Emmendingen, hier auch als Verbindungslehrer und zeitweise als Personalrat. 1974 ff. Schulfeste in der Aula des Goethe-Gymnasiums - heute noch fortgesetzt als „Gruftie-Feten".
Einführung von Jahrbüchern und der Ehemaligenzeitung „ExPress". Schülerprojekte zum Stadtjubiläum (1990): „Bierbrauereien", „Kapitelsaal" des ehem. Tennenbacher Hofes am Schlossplatz.
Die eigene künstlerische Arbeit: vor allem großformatige Landschaftszeichnungen und später kleinformatige Reiseskizzen, ergänzt durch Auftragsarbeiten mit Schrift, z. B. Plakate für Schule und Kammerchor Emmendingen, Urkunden, Signets u. a.
1976 Ehe mit Rosmarie, geb. Vogel.
Verstärktes bürgerschaftlicher Engagement: Mitwirkung im Stadtjugendring (Jugendhaus), 1982 Mitgründung des Kulturkreises, 1983 Jubiläum „100 Jahre Vereinigung Emmendingen-Niederemmendingen", seither Mitarbeit im Arbeitskreis (AK) Heimatkunde. Gründung eines Künstlerstammtischs, dem die „Jahresausstellung Emmendinger Künstler" in der „Kommunalen Galerie" entspringt. 1984 Gründung des Vereines „Freundeskreis Geyer zu Lauf" (später: die ständige Sammlung, mehrere Ausstellungen, „Clara Schumann-Flügel"), 1985 bewegte Großfiguren für die Weihnachtsaktion der Werbegemeinschaft: „Märchenhaftes Emmendingen". 1987-96 Berufung in die Wehrle-Werk Stiftung als Geschäftsführer (Gründung des Pellegrini-Quartetts, Literaturprojekte, Kunstsammlung). 1997 Mitglied des Kunstbeirates der Stadt bis zu dessen Rücktritt 1999.
2001 Mitgründung des Vereines „Anwesen Leonhardt" noch zu Lebzeiten der Malerin Gertrud Leonhardt, mit der sich - aus der Freiburger Studienzeit - seit 1985 gemeinsame künstlerische und kulturell-bürgerschaftliche Interessen entwickelt hatten. Ihr Wunsch war, das Anwesen für alle Emmendinger Bürger als Haus Emmendinger Geschichte und Vereinskultur zu nutzen. So baute der „AK Heimatkunde" ¬im Anwesen Leonhardt die „Hachberg-Bibliothek" auf. Nach 5 Jahren privater Führung wandelte sich die regionalhistorische Präsenz-Bibliothek zum Verein, der sich als subsidiarische Leistung versteht. Mit dem gleichen Ziel hat der „Freundeskreis Geyer zu Lauf" in dem Anwesen ein Bildarchiv für Emmendinger Künstler eingerichtet.
Beide Einrichtungen dienen unter dem Motto „Buch und Bild" der „kulturpreiswürdigen" (Zitat Bernd Kellner) Idee von Frau Leonhardt, das Haus als Ort des kulturellen Gedächtnisses der Stadt Emmendingen für ihre Bürger zu erhalten, herzurichten, zu nutzen und zu pflegen.
Diese Idee zu verwirklichen, ist Ziel seiner Tätigkeit, das er in verschiedenen Vereinsfunktionen verfolgte und weiter verfolgt.
Foto: privat